Christadler, Marieluise: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. April 2018, 16:32 Uhr
Marieluise Christadler, geb. Lex (27.3.1934 Düsseldorf – 16.1.2006 Karben b. Frankfurt), Ehefrau des Amerikanisten Martin Christadler
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Politische Wissenschaft, bes. Frankreich u. deutsch-französische Beziehungen
Abitur Luisenschule (heute Luisen-Gymnasium) Düsseldorf; Stud. Politikwissenschaft, Geschichte u. Romanistik Tübingen u. Centre d’Études Europénnes Nancy; 1959 StE.; ab 1961 Gymnasiallehrerin Wildermuth-Gymn. Tübingen, später Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Bad Homburg; 1978 Dr. phil. Frankfurt a.M. (Klaus Doderer); 1979 o. Prof. f. Didaktik der Politikwiss. UG Duisburg; Mitarbeiterin Deutsch-Franz. Institut Ludwigsburg sowie Deutsch-Französisches Historikerkomitee
Mithrsg. Frankreich-Jahrbuch; Länderbericht Frankreich: Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft / Marieluise Christadler, Henrik Uterwedde (Hrsg.).
Marieluise Christadler, „Mein wissenschaftlicher Werdegang“, in: Maike Christalder / Rolf Rendtorff (Hrsg.), MC 70, Kassel (Prolibris Verlag), 2004,171-179.
Kriegserziehung im Jugendbuch: literarische Mobilmachung in Deutschland u. Frankreich vor 1914, Frankfurt a.M. 1978 (Diss.), 21979; Deutschland, Frankreich: alte Klischees - neue Bilder / hrsg. von Marieluise Christadler, Duisburg 1981; gem. mit Florence Hervé (Hrsg.), Bewegte Jahre – Frankreichs Frauen, Düsseldorf 1994.
„Grob vereinfacht schälten sich zwei große Komplexe heraus, die immer tagesaktuelle Motivationsspuren aufwiesen, zugleich konsequent die historischen und die interkulturellen Dimensionen mitdachten. Zum einen das weite Feld der deutsch-französischen Beziehungen, Vergleiche und Transfers. Dazu gehörten Arbeiten, die sich mit Kriegspropaganda hier wie da beschäftigten, mit Mythen und Stereotypen, mit Fragen wechselseitiger Wahrnehmung: ,Alte Klischees – neue Bilder‘ lautete der Titel eines 1981 herausgegebenen Sammelbandes. Dazu zählten aber auch die Studien zu Kulturbeziehungen und Kulturaustausch zwischen beiden Ländern und Gesellschaften, zum Einfluß der Pariser Existentialistenszene auf deutsche Nachkriegsintellektuelle oder zur ,geteilten Utopie‘ deutscher und französischer Sozialisten Ein zweiter, kaum trennscharf abzugrenzender Arbeitsbereich betrag die pollitische Kultur Frankreichs. Zahlreiche Untersuchungen zu Frauen und Politik sind in diesem Zusammenhang zu erwähnen, durchgängig mit höchstprorammatischen Titeln: ,Mariannes aufbegehrende Töchter‘ etwa, oder ,Freiheit, Gleichheit, Weiblichkeit‘. Daneben die Arbeiten zum Aufstieg des Front National, zum Phänomen des Rechtsintellektualismus und zur ,revolutionären Rechten‘, die Marieluise nicht gleichgesetzt wissen wollte mit dem Rechtspopulismus eines Jean-Marie Le Pen“ (Hüser, Bulletin N° 17).
Pascal Beucker, „Nachruf auf Marieluise Christadler. Eine charmante Linksliberale“, TAZ 7886, 1.2.2006; Dietmar Hüser, „Hommage à Marieluise Christadler (1934-2006)“, Comité Franco-Allemand de Recherches sur l’Histoire de la France et de l’Allemagne aux XIXe et XXe Siècles, Bulletin N° 17, Sept. 2006; Henrik Uterwedde, „Trauer um Marieluise Christadler“, dfi-aktuell Nr. 1/06, S. 3 (P); Dietmar Hüser / Henrik Uterwedde, „Politische Kulturen im deutsch-französischen Spannungsfeld. Zum wissenschaftlichen Werk Marieluise Christadlers“, Frankreich Jahrbuch 2006. Politik und Kommunikation, 227-255 (mit Bibliogr.); Wolfgang Asholt / Hans Manfred Bock, „Marieluise Christadler (1934-2006)“, lendemains 31. Jg., 122-23, 2005, 260-263; Wolfgang Asholt, in: Nicole Colin [u.a.] (Hrsg.), Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen nach 1945, Tübingen: Narr, 22015 (Edition lendemains, Bd. 28),160-161.