Bulle, Oskar: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Januar 2016, 07:39 Uhr

Oskar Bulle 14.8.1857 Lehesten i. Thüringer Wald – 24.12.1917 Weimar); Sohn des Pfarrers Eduard Bulle; verh. mit der Malerin Elisa Rigutini (1859-1940); die gemeinsame Tochter Giulietta (Julie; 1857-1917) war mit dem Literaturhistoriker Paul Kluckhohn verheiratet.

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanist; Literarhistoriker; Lexikograph; Redakteur; Schriftsteller

Gymn. Meiningen; Stud. Mathematik u. Philosophie in Jena, Leipzig u. Halle; Dr.phil. [Titel d. Diss. nicht ermittelt]; Gymnasiallehrer; 1883-88 Mitarbeiter u. Redakteur d. „Gegenwart“ (Berlin); 1894-97 unabhängiger Schriftsteller in Florenz u. Rom; ab 1897 Hrsg. der „Beilage zur Allgemeinen Zeitung“ in München; ab 1908 Generalsekretär der Schillerstiftung Weimar. Bulle wurde bes. bekannt durch das mit seines Schwiegervaters Giuseppe Rigutini (1829-1903) gemeinsam hrsg. große deutsch-italienische Wörterbuch (Rigutini-Bulle, 1896-1900 u. ö.; Nachdruck Mailand: Hoepli, 1981).

Danteʼs Beatrice im Leben und in der Dichtung, Berlin 1890; Die italienische Einheitsidee in ihrer litterarischen Entwicklung von Parini bis Manzoni, Berlin 1893.

„Auf lexikalischem Gebiete liegt als neueste grössere Leistung das Neue deutsch-italienische und italienisch-deutsche Wörterbuch von G. RIGUTINI und O. BULLE vor. Das Werk lässt alle Vorgänger weit hinter sich, wenn es auch andererseits noch weit entfernt von der wissenschaftlichen Höhe von Sachs ist. Mit letzterem teilt es die ganz mangelhafte Behandlung der Etymologie, die man besser ganz weglassen sollte, wenn man sie dem heutigen Stand der Wissenschaft entsprechend zu geben nicht in der Lage ist. Namentlich mit Bezug auf die Angabe der Ausssprache und der Betonung nimmt jetzt Rigutini-Bulle die erste Stelle ein, ist sogar Petrocchi vorzuziehen. Was den Sprachschatz betrifft, so ist er ebenfalls reicher als in den übrigen Wörterbüchern, namentlich scheint die moderne Schriftsprache, auch wo sie nicht toskanisch oder streng florentinisch ist, etwas mehr berücksichtigt. Die Übersetzung und die Anordnung der Bedeutungen dagegen lässt es häufig genug an der wünschenswerten Schärfe und Sorgfalt mangeln, daher nach dieser Seite noch das meiste zu thun bleibt“ (W. Meyer-Lübke, in: KrJb 4,1898-1900, I 155-156).

Wer ist’s? 1909, 196; Das literarische München: 25 Porträtskizzen, 1899; Premessa alla ristampa anastatica (1981) von Oscar Bulle u. Giuseppe Rigutini, Neues italienisch-deutsches und deutch-italienisches Wörterbuch. Sechste Ausg., Milano: Ulrico Hoepli – Leipzig: Bernhard Tauchnitz, 1920.