Mall, Eduard

Aus Romanistenlexikon
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Eduard Mall (27.8.1843 St. Wendel, Saar – 10.4.1892 Heidelberg); Sohn des Kaufmanns Karl Mall u. der Maria Hallauer

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Neuere Sprachen, bes. Romanische Philologie

Gymn. Trier; 1863/64 Stud. Neuere Sprachen Bonn (Friedrich Diez) u. Berlin (Ludwig Herrig); 7.6.1867 Prom. (Eduard Boehmer od. Gottfried Blanc) Halle a. S.; 11.11.1871 Habil. Breslau f. Rom. u. engl. Philologie; 1871 PDoz. Breslau; 1873/74 erster ao. Prof. f. neuere Sprachen Akademie Münster; 1.10.1874 erster o. Prof. f. Neuere Sprachen Würzburg; 1878 Rufablehnung Greifswald.

De aetate rebusque Mariae Franciae nova quaestio instituitur, Halle a. S. 1867; The harrowing of Hell. Das altenglische Spiel von Christi Höllenfahrt, Berlin 1871; Li cumpou Philippe de Thaün. Der Computus des Philipp von Thaun: mit einer Einleitung über die Sprache des Autors, Straßburg 1873; Die Fabeln der Marie de France, mit Benutzung des von Eduard Mall hinterlassenen Materials. Hrsg. v. Karl Warnke, Halle a. S. 1898.

„Malls Interessen galten in erster Linie dem Provenzalischen. Sechsmal las er über provenzalische Literatur, wiederholt erklärte er provenzalische Texte. Nur einmal las er über französische Literaturgeschichte, als er die Entwicklungsgeschichte des Dramas bei den romanischen Völkern behandelte. Fünfmal kündigte er Dante an, wiederholt auch spanische Lektüre, darunter die Romanzen und G. de Castros Mocedades del Cid. Am häufigsten las er historische Grammatik des Französischen. Das Rolandlied erklärte er fünfmal, die ältesten Denkmäler zweimal. Die Hörerzahl war gering. Sie erreichte nur einmal die Zahl 10, während Malls anglistische Vorlesungen im Durchschnitt stärker besucht waren (Höchstzahl 18)“ (Bucher, 1932, 258).

Romania 21, 1892, 622; Bucher, Aus der Vergangenheit, 1932, 258; Haenicke/Finkenstaedt, Anglistenlexikon 1992, 209; Kalkhoff, 2010, 355.